Inhalt dieser Seite:
- Ohne kontrollierte Entlüftung geht es nicht
- Kontrollierte ersetzt passive Kühlung
- Kriterien für die Auswahl eines elektrischen Ventilators
- Drei Tipps zur Feuchteregulierung im fensterlosen Bad
- Eine kontrollierte Wohnraumlüftung ist unabdingbar
- Einsatz einer kontrollierten anstelle einer passiven Entlüftung
- Auswahlkriterien eines elektrischen Ventilators
- Empfehlungen zur Feuchteregulierung in Badezimmern ohne Fenster
Ohne kontrollierte Entlüftung geht es nicht
Die optimale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen liegt zwischen 50 und 70 Prozent. Beim Duschen steigt sie auf 80 Prozent und mehr. Wenn diese feuchte Luft vom Duschen oder Baden nicht aus dem Raum entweichen kann, schlägt sie sich an den Wänden nieder. Dort beginnen die in der Umwelt überall vorhandenen Schimmelsporen sofort mit der Vermehrung und schädigen langfristig die Bausubstanz und die Gesundheit gleichermaßen. Das lässt sich nur durch effektiven Luftaustausch vermeiden, üblicherweise durch Lüften. Doch was tun in innenliegenden Bädern ohne Fenster?
Für den Neubau und die Sanierung von Wohngebäuden regeln die DIN 18017 und die Richtlinien der Bundesländer, dass und auf welche Weise fensterlose Räume durch eine mechanische Anlage entlüftet werden müssen.
Kontrollierte ersetzt passive Kühlung
In manch einem Altbau findet man auch heute noch die sogenannte passive Entlüftung: Die Luft wird über eine Öffnung nahe dem Boden und eine zweite nahe im Deckenbereich und über Lüftungsschächte ausgetauscht.
Die Thematik (Schornsteineffekt) macht´s möglich. „Eine gute geplante und positionierte passive Lüftung kann durchaus gut funktionieren“, sagt Andreas Braun vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima. Doch dieses Prinzip hat erhebliche Nebenwirkungen: Ausreichende Luftzirkulation samt Abtransport der feuchten Luft ist damit nicht sicher gewährleistet. Im Raum entsteht eine unangenehme, nicht regelbare Zugluft. Und eine energetische Sanierung ist ohne Einbußen bei der Funktion nicht möglich.
Bei Bädern mit Außenwand ist eine dezentrale Entlüftung mit Wärmerückgewinnung eine Option. Weniger Aufwand und Kosten erfordert eine zentrale Abluftanlage mit Ventilator. Sie wird entweder mit dem Lüftungsschacht oder mit einem unbelegten Rohranschluss verbunden. Der eingebaute Ventilator saugt die Abluft an und bläst sie nach draußen. Wichtig ist, dass ausreichend frische Luft ins Bad strömen kann – etwa durch Luftschlitze in der Badtür – und dass keine negativen Wechselwirkungen mit anderen raumluftabsaugenden Einrichtungen entstehen (z.B. Kachelofen).
Kriterien für die Auswahl eines elektrischen Ventilators
In Baumärkten werden Komplettsysteme angeboten. Doch kann der Laie hier leicht folgenschwere Fehler machen. Beim Fachhandwerker ist der Einbau in sicheren Händen.
Es gibt verschiedene Konstruktionsformen, für den Wand- oder Deckeneinbau, die horizontale oder die vertikale Installation, Auf- oder Unterputzvarianten – je nachdem, wie es die Führung der Abluftrohre erfordert. Welche Leistung das Gerät bringen muss, richtet sich nach dem Rauminhalt des Bades oder WCs und dem Feuchteanfall.
Drei Tipps zur Feuchteregulierung im fensterlosen Bad
- Mit Fliesen oder Latexfarbe versiegelte Flächen können keinen Wasserdampf aufnehmen und sind deshalb besonders anfällig für Feuchteschäden. Luftkalkputz hingegen ist diffussionsoffen und kann Feuchtespitzen appuffern. Außerdem wirkt Kalk desinifzierend. Schimmelsporen finden hier keine Nahrung. Dies gilt natürlich nur, wenn der Putz keine organischen oder chemischen Zusätze enthält. Für den Anstrich bietet sich dann Kalkfarbe an. Doch Vorsicht: Für den Spritzwasserbereich ist herkömmlicher Kalkputz nicht so gut geeignet.
- Je niedriger die Raumtemperatur, umso eher ist die Luft mit Feuchtigkeit gesättigt. Dann setzt sich der Wasserdampf umso schneller auf den Wänden und der Decke ab. Umgekehr kondensiert bei höherer Raumtemperatur weniger feuchte Luft aus. Angenehme 23 Grad reduzieren das Schimmelrisiko und erhöhen die Behaglichkeit.
- Handtuchheizkörper können gute Dienste leisten: Auf ihnen trocknen die feuchten Handtücher wesentlich schneller. Und beim nächsten Abtrocknen sind sie kuschelig warm.
Eine kontrollierte Wohnraumlüftung ist unabdingbar
In zum Wohnen bestimmten Räumlichkeiten beträgt die optimale Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 70 Prozent. Dieser Wert erhöht sich bspw. beim Duschen auf 80 Prozent und darüber hinaus. Sofern es nicht gelingt, diese feuchte Luft aus dem Raum zu leiten, kondensiert diese auf den Oberflächen (insb. Wände und Decke) und setzt sich dort nieder. Die in der Umwelt allgegenwärtigen Schimmelsporen finden unter diesen mikroklimatischen Bedingungen beste Voraussetzungen, um sich zu vermehren, was langfristig zu Schäden an der Bausubstanz und Gesundheit der Bewohner führen kann. Einzig eine effektive Entlüftung kann dies präventiv verhindern, was normalerweise mittels (Fenster-)Lüften geschieht. Als besonders problematisch erweisen sich in diesem Zusammenhang innenliegende Bäder, die nicht mittels Fenstern oder anderen Öffnungen der Außenhaut entlüftet werden können.
Der Neubau und die Sanierung von Gebäuden zu Wohnzwecken sind in der DIN 18017 und den Richtlinien der Bundesländer geregelt, wobei u.a. reglementiert wird, ob und wie fensterlose Räume mittels einer mechanischen Anlage zu entlüften sind.
Einsatz einer kontrollierten anstelle einer passiven Entlüftung
Insbesondere in Altbauten werden teilweise noch passive Entlüftungen eingesetzt. Deren Funktionsweise basiert auf dem sog. Kamineffekt, indem der Luftaustausch mittels Öffnungen im Boden- und Deckenbereich sowie entsprechenden Lüftungsschächten realisiert wird. Allerdings handelt es sich hierbei nicht mehr um den aktuellen Stand der Technik, da dieser Form der Entlüftung mit einer Reihe von Nachteilen verbunden ist. Zwar können derartige System zuverlässig funktionieren, allerdings lässt sich eine ausreichende Luftzirkulation und der bezweckte Luftaustausch nicht stets sicherstellen, wodurch es u.a. zu unangenehmen Zugerscheinungen kommen kann. Zudem erweist sich hierbei als problematisch, dass es zu Defiziten bei der energetischen Sanierung kommt (Wärmeverlust durch permanente Zwangsentlüftung).
Sofern Bäder über eine Außenwand verfügen, lässt sich eine dezentrale Entlüftung mit Wärmerückgewinnung installieren. Eine kostengünstigere und weniger aufwändige Alternative stellt eine zentrale Abluftanlage mit Ventilator dar, die bspw. an einen Lüftungsschacht angeschlossen werden kann. Hierzu wird die Abluft vom Ventilator angesaugt und ins Freie transportiert. Hierfür ist es allerdings erforderlich, dass eine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet ist, was sich bspw. mittels Lüftungsschlitzen in der Badezimmertür erreichen lässt. Darüber hinaus können ungewünschte Wechselwirkungen mit anderen luftziehenden Installationen entstehen (z.B. Holzofen).
Auswahlkriterien eines elektrischen Ventilators
In Heimwerkermärkten finden sich Komplettsysteme für elektrische Ventilatoren, die für Fachunkundige allerdings ein erhebliches Fehlerrisiko bergen Als Laie empfiehlt es sich in diesem Fall auf die Hilfe von Fachleuten zurückzugreifen.
Je nach Konstruktionsprinzip unterscheidet man grundsätzlich horizontale oder vertikale Ventilatoren sowie ausgehend vom Verlauf der Abluftrohre Auf- oder Unterputzvarianten. Die ausreichende Leistungsdimensionierung der Anlage bestimmt sich nach dem Rauminhalt sowie dem Feuchteanfall.
Empfehlungen zur Feuchteregulierung in Badezimmern ohne Fenster
- Sofern Flächen mittels Fliesen oder Latexfarbe abgeschlossen werden, sind diese nicht in der Lage, Wasserdampf aufzunehmen, was sie für Feuchtigkeitsschäden prädestiniert. Der Einsatz von Kalkputz hingegen hat den Vorteil, dass dieser diffussionsoffen ist (Aufnahme und Wiederabgabe von Wasserdampf). Ein Kalkverputz hat zudem den Vorzug, dass dieser desinfizierend (antibiotisch) wirkt, was auf den hohen pH-Wert von Kalk zurückzuführen ist. Allerdings ist hier einschränkend anzumerken, dass dies nur zutrifft, wenn der Putz keine organischen oder chemischen Zusätze aufweist. Beispielsweise lässt sich Kalkfarbe für den Wandanstrich nutzen, um von den positiven Effekten zu profitieren. Allerdings ist Kalkputz bei Spritzwasser (insb. Bad) nur eine suboptimale Lösung, da Kalk hierfür besonders empfindlich ist.
- Die Luftfeuchtesättigung ist umso größer, je geringer die jeweilige Raumtemperatur ist. Unter diesen Voraussetzungen kondensiert der Wasserdampf schneller auf den Oberflächen des Raumes (Wände und Decke). Die Wirkungsweise ist bei entsprechend höherer Raumtemperatur umgekehrt. Bei einer Raumtemperatur von 23 Grad wird das Schimmelrisiko reduziert und zugleich ein als angenehm empfundenes Raumklima geschaffen.
- Verwenden Sie einen Handtuchheizkörper: Hierdurch können feuchte Handtücher deutlich schneller trocknen. Dies hat zudem den positiven Nebeneffekt, dass diese anschließend angenehm warm und trocken sind.