Wenn Sie erst einmal in einer Wohnung oder einem Haus stehen, um die Entrümpelung vorzunehmen, werden Sie womöglich zunächst einmal gar nicht wissen, wo Sie anfangen sollen. Deshalb wollen wir schon im Vorfeld ein wenig Ordnung in die Sache bringen.

Unsere 7 Tipps helfen Ihnen, den Überblick zu behalten und auf die wichtigsten Dinge zu achten.

1. Ist es notwendig, vor einer Wohnungsbesichtigung zu entrümpeln?

Ja. Ja. Und nochmals: Ja! Wenn Sie darauf verzichten, tun Sie sich nicht nur keinen Gefallen, Sie können davon ausgehen, dass die Zahl der Interessenten geringer sein wird. Und auf den möglichen Verkaufspreis wird sich fehlende Aktivität ebenso auswirken.

Gleiches gilt natürlich auch und erst recht für geerbte Immobilien. In denen lassen sich zwar häufig wahre Schätze finden. Doch oft steht eine Menge Inventar in solchen Häusern, Inventar, das in die Jahre gekommen ist und nicht unbedingt einen verkaufsfördernden Charakter hat.

Eine Entrümpelung ist also Pflicht, wollen Sie die Verkaufschancen erhöhen. Mehr noch: Sie sollten das Haus oder die Wohnung nicht nur leerräumen, sondern auch etwas an der Optik machen. Neue Farbe, ein wenig angenehme Beleuchtung, das tut gut und wirkt.

Wenn Sie es richtig machen wollen, können Sie auch darüber nachdenken, mittels Home Staging eine bessere Wirkung zu erzielen. Bei dieser in vielen Ländern erfolgreichen Methode gestalten Profis Ihre Immobilie so, dass sie auf Interessenten noch einladender wirkt.

Zusammenfassung:

Sie berauben sich zahlreicher Möglichkeiten, wenn Sie vor dem Verkauf auf das Entrümpeln verzichten.

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2. Was kostet eine Entrümpelung eigentlich?

Das lässt sich pauschal so nicht sagen. Man könnte meinen, dass sich der Preis aus der Größe der Immobilie ergibt, aber so einfach ist die Sache nicht. Schließlich können auf beispielsweise 100 Quadratmetern lediglich ein paar Möbel stehen. Oder die Fläche ist komplett vollgestellt.

Ein seriöses Entrümpelungsunternehmen bietet Ihnen kostenlos und unverbindlich erst einmal eine Besichtigung an. Im Zuge dessen macht es sich ein Bild über den zu erwartenden Aufwand. Danach wird in der Regel ein Pauschalpreis festgelegt, zu dem die Wohnung entrümpelt wird.

 

2.1 Und was geschieht mit Dingen, die noch einen Wert haben?

Wir sollten hier erst einmal eine Definition von “Wert” vornehmen. Eindeutig wertvolle Gegenstände sind zum Beispiel Antiquitäten oder Designerstücke, für die auf dem Markt ansehnliche Preise erzielt werden können. Sollten Sie im Besitz solcher Stücke sein, ist ein Entrümpelungsunternehmen nicht die beste Wahl.

Besser, Sie wenden sich an einen Experten, der über die Erfahrung und das Fachwissen verfügt, um eine realistische (und faire!) Einschätzung abgeben zu können.

Dann gibt es die Dinge, die für Sie persönlich einen ideellen Wert haben. Vielleicht verbinden Sie mit gewissen Stücken Erinnerungen, die für Sie wertvoll, für andere aber bedeutungslos sind. Im Zweifel nehmen Sie diese Sachen an sich, so bleiben auch die Erinnerungen erhalten.

Und zum Schluss gibt es Dinge, die zwar noch funktionstüchtig sind (Schränke, Tische Stühle), für die Sie aber keinen guten Preis erzielen können. Diese Stücke überwiegen, denn der Wert einer Wohnungseinrichtung sollte nicht überschätzt werden.

Zusammenfassung:

Unterscheiden Sie zwischen Dingen, die einen monetären Wert haben (also etwa Designerstücke) und solchen, die für Sie einen ideellen Wert haben.

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3. Was muss ich zur Vorbereitung tun?

In der Regel nicht viel, im Gegenteil. Professionelle Entrümpler arbeiten gerne ungestört, weil sie dank ihrer Routine jeden Handgriff kennen, der nötig ist. In jedem Fall ist es aber zu empfehlen, vor der Entrümpelung noch mal alles durchzusehen.

Wie eben beschrieben, gibt es vielleicht Dinge, die einen emotionalen Wert für Sie haben. Da der Entrümpler diesen Wert nicht erkennen kann, sollten Sie darauf achten, dass wirklich nur das in der Wohnung oder im Haus bleibt, was auch weggebracht werden kann.

 

3.1 Muss ich bei der Entrümpelung anwesend sein?

Eher nicht, denn Sie stören womöglich die Arbeit der Entrümpler. Aber es geht nicht nur darum, sondern auch um sie ganz persönlich.

Schließlich sind Entrümpelungen oft mit Assoziationen verbunden, die für Sie belastend sind. Wenn ein Verwandter oder sonstwie Ihnen Nahestehender stirbt, gehört dazu naturgemäß eine Weile Trauerarbeit. Durch Ihre Anwesenheit bei der Auflösung der Wohnung kommen womöglich Emotionen in Ihnen hoch, die Sie besser in den Griff bekommen, wenn Sie nicht gerade bei der Entrümpelung anwesend sind.

4. Was zeichnet ein seriöses Unternehmen aus?

Es mag merkwürdig erscheinen, aber wenn Ihnen ein Entrümpelungsunternehmen die Arbeit gratis anbietet, sollten Sie auf der Hut sein.

Folgende Faktoren zeichnen ein seriöses Entrümpelungsunternehmen aus:

  • Sie erhalten nach einer kostenlosen und unverbindlichen Besichtigung ein Angebot.
  • Im Nachhinein wird an diesem Preis nicht mehr nachverhandelt.

 

Und diese Punkte deuten auf ein unseriöses Unternehmen hin:

  • Gut möglich, dass Sie Ihre Möbel später im Internet oder auf Flohmärkten zum Verkauf wiederfinden. Warum auch sonst sollte ein Unternehmen kostenlos arbeiten?
  • Im schlimmsten Fall – denn Möbel aus aufgelösten Wohnungen lassen sich recht schwer weiterverkaufen – landen Ihre Sachen auf der Straße oder im Wald. Selbst, wenn Sie davon nichts erfahren, sollte Ihnen der Gedanke daran schon präsent sein.

Wichtig zu wissen:

Der Zustand Ihrer Immobilie sollte gut sein (schließlich entscheidet der erste Eindruck!). Unter Umständen kann auch Home Staging den Verkaufserlös erhöhen.

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5. Welche Räume werden entrümpelt?

Bei Wohnungs- oder Hausentrümpelungen werden meist neben den Wohnräumen auch auf Wunsch bzw. bei Bedarf Keller- und Bodenräume entrümpelt.

Bei Firmen können auch Lagerräume oder ganze Hallen hinzukommen. Firmen sind sowieso eine Sache für sich, weil sie meist im Laufe der Jahre an allen möglichen “Ecken und Enden” Dinge angesammelt haben. Insbesondere, was Aktenordner oder sonstige sensible Daten angeht, sollte man sehr genau darauf achten, dass nichts der Entrümpelung zum Opfer fällt.

Besonders bei Daten auf Computern ist äußerste Vorsicht geboten. In vielen Fällen müssen ganze Geräte formatiert oder ganz zerstört werden. Damit Sie sicher sind, dass keine Daten ungewollt erhalten bleiben, ist es ratsam, spezialisierte Firmen für diesen Bereich zu beauftragen.

Zusammenfassung:

Eine Entrümpelung kann sich auf die Wohnräume beschränken, aber auch ganze Gebäude oder Firmenkomplexe umfassen.

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6. Was tun mit einer Messi Wohnung?

Im Grunde ist eine Messi Wohnung auch nichts anderes als eine normal aufgeräumte. Allerdings müssen Sie mit höheren Kosten rechnen, weil der Aufwand natürlich deutlich höher ist.

Empfehlenswert ist die Suche nach einem Unternehmen, das sich nicht nur auf die Auflösung der Wohnung konzentriert, sondern auch gleich noch die hygienischen Aspekte berücksichtigt und entsprechend handelt.

Da sich Messi Wohnungen dadurch auszeichnen, dass sie von oben bis unten “behandlungsbedürftig” sind, kann es sinnvoll sein, wenn der von Ihnen ausgewählte Dienstleister auch Arbeiten wie das Streichen von Wänden übernimmt. So werden Sie später kaum glauben können, dass es sich einmal um eine Messi Wohnung gehandelt hat.

7. Kann ich Entrümpelungen steuerlich absetzen?

Hier wird zwischen privaten und geschäftlichen Auflösungen unterschieden. Für private Entrümpelungen gilt:

  • Lassen Sie Ihren privaten Keller, Ihren Dachboden und/oder Ihre Wohnung entrümpeln, können Sie dies als sogenannte haushaltsnahe Dienstleistung steuerlich geltend machen.
  • Ist ein Verwandter gestorben und Sie kümmern sich als Erbe um die Wohnungsauflösung, kann dies unter Umständen als Nachlassverbindlichkeit bei einer Erbschaftssteuererklärung geltend gemacht werden (Näheres sollten Sie bei einem Steuerberater erfragen).

Entrümpelungen einer Firma können ebenfalls steuerlich geltend gemacht werden. Auch hier weiß der Steuerberater mehr über die Details.

8. Haus verkaufen: Kein Hexenwerk, aber eine anspruchsvolle Aufgabe

Wenn Sie die in diesem Text beschriebenen Faktoren beachten, steht einem erfolgreichen Hausverkauf nichts im Wege. Ob Sie an der einen oder anderen Stelle Hilfe brauchen oder die gesamte Organisation an jemanden delegieren wollen, ist natürlich Ihre Entscheidung, und es hängt auch von Ihrer Vorerfahrung bzw. Ihrem persönlichen oder fachlichen Hintergrund ab.

 

Ein Haus privat zu verkaufen, das ist kein Kinderspiel. Aber auch nichts, was Sie nicht schaffen können.