Eine Frage liegt sofort auf der Hand, wenn Sie Ihre Wohnung verkaufen: Mit Makler oder ohne Makler? Es gibt gute Gründe, die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen. Und ebenso gute, die Sache einem Profi zu überlassen.

 

Kümmern wir uns in diesem Text um die Beauftragung eines Maklers. Und darum, was für Vorteile das hat, aber auch, wo Schwierigkeiten liegen können.

1. Wohnung verkaufen: Makler ist nicht gleich Makler

Wie bei jeder anderen Dienstleistung auch gibt es Makler, die man besser nicht buchen sollte. Doch die bilden die Ausnahme, auch das sei an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt. Aber woran erkennt man einen guten, einen seriösen Makler?

 

An einigen Punkten können Sie sich gut orientieren:

  • Ein seriöser Makler verspricht Ihnen nicht das Blaue vom Himmel. Er wird Ihnen also nicht sagen, dass der Wohnungsverkauf eine Kleinigkeit ist, die schnell erledigt werden kann.
  • Schauen Sie sich zudem die Referenzen an, sie geben Auskunft darüber, wie viele und welche Kunden bereits zufrieden mit der Arbeit waren.
  • Gerade beim Maklerberuf ist ein Sachkundenachweis wichtig.

 

Natürlich können Sie sich auch in Ihrem Bekanntenkreis umhören, Mund-zu-Mund-Propaganda kann auf diesem Gebiet sicher nicht schaden. Und das Internet bietet auch zahlreiche Möglichkeiten, sich zurechtzufinden.

Zusammenfassung:

Bevor Sie einen Makler beauftragen, sollten Sie sich über seine Fachkenntnisse und seine bisherige Arbeit informieren.

!

2. Was macht ein Makler eigentlich?

Eine wesentliche Aufgabe besteht darin, die Höhe des Verkaufspreises festzulegen. Das ist die vielleicht anspruchsvollste Aufgabe des Maklers, denn er braucht dafür Kenntnisse über die Bewertung von Immobilien.

 

Für Verkäufer und Käufer gleichermaßen gilt, dass der Kaufpreis realistisch sein muss, denn:

  • Wird der Kaufpreis zu niedrig angesetzt, bekommen Sie am Ende wahrscheinlich weniger für Ihre Wohnung, als möglich gewesen wäre.
  • Setzt man den Preis zu hoch an, wird die Wohnung wahrscheinlich lange in Online- und Offline-Anzeigen stehen, ohne dass es zum Verkauf kommt.

 

Beides sind natürlich unerwünschte Zustände, doch bei einem zu hohen Preis wird es früher oder später zu Preiskorrekturen kommen müssen. Sinkt der Verkaufspreis einer Immobilie aber wiederholt, weckt das bei möglichen Interessenten Skepsis.

 

Doch der Makler hat natürlich noch mehr Aufgaben. Er vermarktet alle Aktivitäten, wenn Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung verkaufen wollen:

 

Exposé Egal, ob die Wohnung online oder offline inseriert wird, ein Exposé gehört in jedem Fall dazu. Es reicht schon lange nicht mehr aus, ein Schild ins Fenster zu hängen, auf dem “Immobilie zu verkaufen” geschrieben steht.

Vielmehr geht es um ansprechende und informative Texte, um hochwertige Fotos und eine insgesamt optisch ansprechende Wirkung.

Besichtigungen Vor den Besichtigungen stehen die Terminabsprachen. Schon hier muss der Makler logistisches Geschick zeigen.

Doch die eigentliche Arbeit sind die Besichtigungen selbst. Neben der guten Organisation muss der Makler auch gut beim Verhandeln sein, muss sich auf unterschiedliche Persönlichkeiten einstellen können und einschätzen, welcher Interessent überhaupt in Betracht kommt (die berufliche und finanzielle Situation spielen hier eine erhebliche Rolle).

Dokumente Ein guter Makler sorgt dafür, dass alle benötigten Dokumente vorliegen oder beschafft werden, sollten sie fehlen. Dies betrifft sowohl Dokumente, die für Interessenten wichtig sind, als auch solche, die für den später folgenden Termin beim Notar gebraucht werden.

 

 

Insbesondere die Besichtigungstermine können jemanden, der auf diesem Gebiet keine Erfahrungen hat, in Bedrängnis bringen. Dort erscheinen sehr viele unterschiedliche Persönlichkeiten, die zuweilen schwierig im Umgang sind.

 

Gleiches gilt für Preisverhandlungen. Wer sich hier nicht gut auskennt, wird womöglich schnell “über den Tisch gezogen”. Einem erfahrenen Makler passiert dies nicht.

Zusammenfassung:

Ein Makler kann Ihnen helfen, viel Zeit zu sparen und einen fairen Verkaufspreis zu erzielen. Zudem befreit er Sie von Besichtigungen und Verkaufsverhandlungen.

!

3. Die Aufgaben des Maklers in der Übersicht

Gehen wir nun ein wenig auf die Details ein, an die man häufig gar nicht denkt (zumindest so lange nicht, bis sie plötzlich auftreten).

 

Die Immobilienbewertung Sicher, Sie können Ihre Wohnung auch von einem professionellen Immobilienbewerter bewerten lassen. Der hat jedoch seinen Preis, während der Makler diese Bewertung kostenlos vornimmt (oder besser: durch seine Provision abgedeckt ist).
Der Energieausweis Der Energieausweis ist eine komplexe Sache, an der heute niemand mehr vorbeikommt. Der Makler kümmert sich drum.
Die Dokumente Der Makler kümmert sich nicht nur um die Beschaffung aller notwendigen Dokumente, er ist auch für die potenzielle Aufarbeitung der Unterlagen da.
Vertragsberatung Der Makler ist zudem zuständig für Faktoren wie den Verkaufsablauf, die Wohngesundheit und die vertragsrechtlichen Angelegenheiten
Exposé Wie oben erwähnt, erstellt der Makler auch ein professionelles Exposé, das verkaufsfördernd wirkt.
Verkaufsstrategie Jede Wohnung hat ihre Eigenarten, sei es, was den Zustand, die Größe, das Baujahr, die Region oder die Marktlage betrifft. Makler entwickeln eine individuelle Strategie, um die Immobilie möglichst schnell und zu einem guten Preis zu verkaufen.
Die Zielgruppe Der Käufer muss zur Wohnung passen. Eine Zweiraumwohnung wird sich kaum für Familien anbieten, eine hoch gelegene ohne Fahrstuhl kaum für Menschen, die schon ein wenig älter sind. Ein Makler ermittelt die Zielgruppe, um Zeit und Arbeit mit Interessenten einzusparen, für die die Wohnung gar nicht in Betracht kommt.
Zusammenarbeit mit dem Notar Ohne Notar geht es nicht. Der Makler kennt sich aus und hilft bei allen Angelegenheiten rund um den Notartermin.
Interessentenprüfung Nicht jeder Interessent ist auch ein potenzieller Käufer. Der Makler führt Bonitätsprüfungen durch und klärt, ob eine Finanzierung gesichert bzw. wahrscheinlich ist.
Objektübergabe Natürlich ist der Makler auch bei der Objektübergabe dabei, wenn der Verkauf abgewickelt wurde.

 

 

Ein guter Makler ist auch nach dem Verkauf Ihrer Wohnung für Sie da. Es kommt immer wieder vor, dass noch Fragen im Nachhinein auftauchen. Für diese Fälle sollte der Makler Ihnen auch nach dem Abschluss noch zur Verfügung stehen.

Wichtig zu wissen:

Das Aufgabengebiet des Maklers ist breit gestreut und geht auch über den Vertragsabschluss hinaus.

!

4. Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile einer Maklerbeauftragung

Nach den hier genannten Aspekten liegt die Frage nahe, ob es überhaupt sinnvoll und ratsam ist, auf einen Makler zu verzichten und die Immobilie privat zu verkaufen, ohne Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen.

 

Man kann die wichtigsten Pro- und Contra-Argumente folgendermaßen zusammenfassen:

 

Vorteile ohne Makler Vorteile mit Makler
Sie sparen sich die Maklerprovision Sie sparen viel Zeit und Mühe, etwa bei den Besichtigungen.
Sie bestimmen selbst, was Sie wann und wie machen. Die Kosten, die innerhalb des Verkaufsprozesses anfallen, trägt der Makler.
Was Sie durch die Provision einsparen, können Sie als Teil der Verhandlungen über den Verkaufspreis nutzen. Die Interessenten werden professionell betreut.

 

So oder so: Auf einen Makler zu verzichten, bietet sich in erster Linie dann nicht an, wenn Ihnen die nötige Erfahrung fehlt. Zumindest bei der ersten Immobilie, die Sie verkaufen wollen, ist es sinnvoll, sich die Arbeit des Maklers genau anzusehen.

Zusammenfassung:

Ob Sie auf einen Makler verzichten können, hängt auch von Ihren Vorerfahrungen ab. Je weniger Sie davon haben, desto ratsamer ist die Beauftragung eines Maklers.

!

5. Ein Makler kann sich für Sie rechnen

Die Abwägung, ob Sie auf einen Makler verzichten können und wollen oder nicht, ist natürlich eine rein individuelle Entscheidung. Es ist nicht möglich, hier pauschal eine Antwort zu geben.

 

Neben Ihren eigenen Erfahrungen sollte der Zeitfaktor bei der Frage eine Rolle spielen. Ein Haus oder eine Wohnung zu verkaufen, ist mit viel Aufwand verbunden. Bereits im Vorfeld fällt eine Menge Arbeit an, die sich während des Verkaufsprozesses noch steigert.

 

In jedem Fall sollten Sie die hier genannten Aspekte bei Ihrer Planung berücksichtigen. Kommen Sie zum Schluss, dass Sie diesen Aufwand stemmen können, verkaufen Sie Ihre Wohnung gern ohne Makler. Andernfalls tun Sie gut daran, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.